Ein Schwerpunktthema war auch in diesem Jahr der Klimaschutz. Den Einstieg machte der renommierte Klimawissenschaftler Prof. Georg Kaser, Glaziologe und Leitautor zweier IPCC-Berichte, der eindrücklich den aktuellen Stand der globalen Klimaveränderung präsentierte. Seine klare Botschaft: Die Zeit drängt mehr denn je, wenn wir eine lebenswerte Zukunft erhalten wollen. Dass der DAV das Thema sehr ernst nimmt, zeigen die aktuellen Beschlüsse. So ist der Klimaschutz mit überwältigender Mehrheit in die Satzung des DAV aufgenommen worden. Damit untermauert der DAV seine weitreichende, bereits 2021 beschlossene Klimaschutzstrategie. Ein wichtiger Schritt darin ist die Bilanzierung aller CO2-Emissionen im gesamten Verband. Diese Bilanzierung liegt nun für das Jahr 2022 vor, die Ergebnisse wurden auf der Hauptversammlung vorgestellt.
Demnach haben der Bundesverband und die 356 Sektionen den Ausstoß von rund 51.000 Tonnen CO2 im vergangenen Jahr verursacht. Der Großteil dieser Emissionen stammt aus Reisen im Kontext von Veranstaltungen, Kursen und Touren. Diese Erkenntnis bestärkt den DAV, seine Maßnahmen zur Reduktion von Mobilitäts-Emissionen mit unverminderter Kraft fortzuführen. Als Zwischenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2030 hat der DAV bereits vor zwei Jahren beschlossen, 30 Prozent seiner Emissionen von 2022 bis zum Jahr 2026 zu reduzieren. In den Klimaschutzkontext passt eine Entscheidung, die die Hauptversammlung kurz nach dem Emissionsbericht getroffen hat. So will sich der DAV künftig für ein Tempolimit auf Autobahnen von 120 Kilometern pro Stunde einsetzen.
Ein zweiter großer Themenblock auf der Hauptversammlung waren die Folgen der Inflation. Im DAV fallen die Kostensteigerungen überdurchschnittlich hoch aus, weil in den großen Tätigkeitsfeldern Kursbetrieb, Hüttensanierung, Hütten- und Kletterhallenbetrieb erhebliche Energie-, Bau- und Übernachtungskosten enthalten sind, und diese Kosten sind eben besonders stark gestiegen. Deshalb haben die Delegierten einerseits Sparmaßnahmen beschlossen, andererseits eine Erhöhung des Etats beim Bundesverband. Diese Maßnahmen werden 2025 wirksam. Dazu gehört auch eine Reduzierung der Erscheinungsfrequenz des Mitgliedermagazins Panorama von sechs auf vier Ausgaben pro Jahr.
Mountainbiken wird gestärkt
Seit 2017 gehört das Mountainbiken zu den Kernsportarten im DAV, ausgeübt wird es von vielen Alpenvereinsmitgliedern schon lange. In jüngerer Zeit wird immer deutlicher, wie wichtig MTB-Angebote nicht nur in den Alpen und Mittelgebirgen, sondern in und nahe an den Städten sind. Erstens, weil entsprechende Sportstätten immer beliebter werden. Zweitens, weil sich dadurch der Nutzungsdruck auf Natur und Landschaft reduzieren lässt. Und drittens, weil wohnortnaher Bergsport das Klima schützt. Deshalb haben die Delegierten beschlossen, eine Strategie und ein Förderkonzept für MTB-Sportstätten in urbanen und suburbanen Räumen zu entwickeln. Die Aufgabe wird an eine Arbeitsgruppe übergeben, die bei der kommenden Hauptversammlung berichten soll.