© Norbert Kramer

Skitouren-Opening/LVS-Kurs

Genau eine Woche vor unserer geplanten Tour traf sie ein: die Warmfront mit Regen bis in große Höhen hinauf. Somit wurde ein Großteil der bereits vorhandenen Schneedecke zur Geschichte und an eine vernünftige Skitour im Gelände war nicht zu denken. Selbst in den höher gelegenen Tiroler Tourengebieten würden uns nur genialer Bruchharsch und viele 'Freunde' von unten erwarten. Was also tun? Absagen? Angesichts der vorhergesagten Schönwettertage eigentlich auch keine Option: A bisserl wos muas doch geh'n?!

Eine Erkundungstour 2 Tage vor dem angesetzten Termin bestätigte dies auch. Kurzerhand wurde das Skitouren-Opening mit integrierter LVS-Suche umfunktioniert in einen umfangreichen LVS-Kurs mit Ski-Beteiligung. Erfreulicherweise blieben alle angemeldeten Teilnehmer bei der Stange und so konnten wir in voller Besetzung um kurz nach 8:00 Uhr bei noch etwas frischen Temperaturen im Spitzinggebiet starten. Gleich zu Beginn ging's los mit einem großen LVS-Check. Daran anschließend machten wir uns mit Ski an den gut 15-minütigen Aufstieg ins Übungsgelände für den 1. Teil des Kurses. Gerätekunde, Hintergrundwissen, Such- und Rettungsstrategien sowie die detaillierte Feinsuche beschäftigten uns den ganzen Vormittag über an verschiedenen Stationen. Gerade die bei der Feinsuche entscheidende 'Schnelligkeit durch Langsamkeit' bereitete manchen Teilnehmern immer wieder Probleme.

Im mittlerweile sonnenüberfluteten Gelände wurde engagiert in 2er- und 3er-Gruppen geübt. Alle Teilnehmer waren mit Feuereifer bei der Sache und legten sich voll ins Zeug.

Nach einer kurzen Mittagspause stiegen wir mit Ski weiter auf. In Teil 2 des Kurses sollte geübt werden, wie eine LVS-Suche ausgelöst wird, wenn wir im Aufstieg bzw. in der Abfahrt zu einem Lawinenunfall dazu kommen. Auch diese Szenarien meisterten alle hervorragend, wobei sich herausstellte, dass eine LVS-Suche mit Ski an den Füßen und im steileren Gelände eine ganz andere Herausforderung ist. Eine zwischendurch eingefügte kurze Übung zur Mehrfachverschüttung deckte dann auch noch eine Fehlfunktion bei einem LVS-Gerät einer Teilnehmerin auf.

Am Spätnachmittag machten wir uns schließlich auf die etwas ruppige Abfahrt zum Parkplatz. Ein für alle Teilnehmer lehrreicher und ausgefüllter Tag verging wie im Fluge. Bleibt zu hoffen, dass vieles davon im Gedächtnis bleibt und weiterhin fleißig geübt wird. Eine höhere Schneelage wäre zwar nett gewesen, aber was soll's: A bisserl wos geht immer!

Norbert Kramer