© DAV/Daniel Hug

Tipps vom DAV: Winterzeit ist Lawinenzeit!

15.01.2024

„Winterzeit ist Lawinenzeit“, erklärt Stefan Winter, Bergführer und Ressortleiter Breitenbergsport im DAV. Darum müsse man sich zu Beginn der Saison wieder mit dieser Gefahr auseinandersetzen: „Und zwar nicht nur bei der Ausrüstung, sondern auch im Kopf“, so Winter. 

Tipps zum Start in die Wintersaison 

Beim Material checkt man zunächst die Lawinen-Notfallausrüstung: Das LVS-Gerät benötigt neue, passende Batterien. Zudem überprüft man, ob die Funktionen „Senden“ und „Suchen“ richtig arbeiten. „Außerdem gibt es für die Geräte in regelmäßigen Abständen Updates und man sollte sie auch regelmäßig zum Hersteller zur Wartung einsenden“, so Stefan Winter, „am besten aber bereits vor der Skisaison.“ Als nächstes prüft man, ob die Lawinensonde und die Lawinenschaufel einsatzbereit sind. Auch Lawinenairbags verlangen nach einer regelmäßigen Wartung und Rucksäcke mit elektronischem Gebläse sollten auch in bestimmten Abständen geupdatet werden. 

Achtung, Lawine!

„Genauso wichtig wie die Pflege der Ausrüstung ist es aber auch, sich mit dem Thema Lawine zu befassen“, sagt Stefan Winter: Das betrifft zum einen die Prävention, also welche Schritte Wintersportler*innen anwenden müssen, um ihr persönliches Risiko in eine Lawine zu geraten zu minimieren, sowie das Verhalten im Notfall. „Bei der Einschätzung des Lawinenrisikos hilft das DAV-Lawinenmantra weiter, das Notfalltraining absolviert man am besten regelmäßig in einer Gruppe oder in einem Kurs“, so Winter und betont: „Das gilt für alle Arten von Schneesport im freien Gelände, denn Lawinen unterscheiden nicht zwischen Ski- oder Schneeschuhtouren.“ 

„Auch die Ski sollte man in den Frühwinter-Check miteinbeziehen“, erklärt Stefan Winter: Ein gut präparierter Belag sorgt für bessere Fahreigenschaften und hilft nicht nur Profis, sondern auch Anfänger*innen. Geschliffene Kanten geben Halt auf eisigeren Passagen. Die Einsatzbereitschaft der Skibindung und Skistiefel gehören ebenso dazu. Dazu überprüft man den Kleber der Skitourenfelle und imprägniert gegebenenfalls die Fellhaare neu. 

Wer nun bereit ist, der sollte sich erstmal langsam herantasten: „Die Bewegungen im Auf- und Abstieg und bei Kehren muss man erstmal wieder üben und Muskeln und Bänder sowie das Herz-Kreislauf-System müssen sich an die neue Belastung gewöhnen“, erklärt der Bergsportexperte. Am besten könne man dies auf einer offiziell ausgewiesenen Pistentour machen und den Abstecher in die Berge gleich noch mit einem kleinen LVS-Training verbinden.

Neuer Lawinen-Layer in alpenvereinaktiv.com

Hilfreich beim Einschätzen des Risikos einer Lawinenauslösung ist der neue Layer „ATHM“ von Skitourenguru in der Tourenapp alpenvereinaktiv.com: Er steht für „Avalanche Terrain Hazard Map“ und zeigt unter Einbeziehung mehrerer Geländedaten, in welchem Bereich die Wahrscheinlichkeit, eine Lawine auszulösen eher hoch beziehungsweise weniger hoch ist. Dabei stützt er sich aber nicht auf tagesaktuelle Daten zur Schneedeckenstabilität aus den Lawinenlageberichten, sondern gibt das Risiko bei Bedingungen an, wie sie typischerweise bei Gefahrenstufe 2 und 3 vorkommen können. Die Funktion steht allen Pro-Mitgliedern zur Verfügung

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