© Markus Auer

Skitouren im Lechtal

16.02.2023

Vom 11. bis zum 14. Februar haben Franziska, Manfred, Markus, Roland, Rudi und Thilo mit mir an der Otterfinger Sektionstour ins Lechtal teilgenommen. Als Stützpunkt diente uns das Haus Walch in Elbigenalp, das ein paar einfache Zimmer mit einem sehr gutem Frühstück in einem ehemaligen Bauernhaus bietet. Dabei trifft es sich sehr gut, dass die Pensionswirtin selbst auch Skitouren geht und uns gute Tipps geben kann.

Am Anreisetag treffen wir uns an einer markanten Spitzkehre der Namloser Straße und wollen uns am Elmer Muttekopf versuchen. Der Schnee ist ganz passabel, bei Lawinenwarnstufe 3 ist jedoch Vorsicht geboten. Anders als eigentlich angesagt ist es heute noch bewölkt, bevor es die kommenden Tage dann in der Tat sehr sonnig werden soll. Vor uns haben sich dankenswerterweise ein paar andere Skitourengeher an die Spurarbeit gemacht. Nach 1100 Hm machen wir Skidepot und Gipfelpause im Sattel. Die letzten Meter auf den Gipfel sparen wir uns, denn vom Skidepot muss man sich durch bodenlosen Griesel und eine Wächte kämpfen. Keine ganz optimalen Verhältnisse für den Gipfel, aber der Schnee passt dafür gut in der Abfahrt.

Am Sonntag entscheiden wir uns für den Steinschartenkopf in den Allgäuer Alpen, mit 2615 m die Nummer 6 in diesem Gebiet der Höhe nach. Daher muss man sich diesen Gipfel mit 1450 Hm und einem relativ langen Talzustieg von Holzgau auch erst verdienen. Am Anfang muss man durch eine enge Schlucht, in die schon einige Lawinen abgegangen sind. Mühsam sind die Lawinenkegel zu überqueren. Was schon unten ist, droht zum Glück nicht mehr von oben. Insgesamt hat sich die Lawinenlage zum Glück auch entspannt: Bis 1800 m herrscht Lawinenwarnstufe 1, in höheren Lagen dann Lawinenwarnstufe 2 in allen Expositionen aufgrund des vorherrschenden Altschneeproblems.

Nach langem Zustieg durch das Tal verlassen wir den Talgrund nach rechts und steigen durch kupiertes Gelände immer höher. Dort erreicht uns dann auch die Sonne, die uns die kommenden Tage zu unserer Freude ein treuer Begleiter sein wird. Der finale Anstieg zum Gipfel führt über einen steilen und schmalen Grat, und so bleibt ein Teil der Gruppe in der Sonne zurück. Wir kämpfen uns mit vielen Spitzkehren Meter für Meter höher. An 2 Stellen müssen wir die Ski kurz abschnallen und zwischen Schnee und Felsen hochklettern. Am Gipfel des Steinschartenkopfs wartet dann kein Kreuz auf uns, dafür aber die Leiterbrücke des Heilbronner Wegs und eine spektakuläre 360° Aussicht, soweit das Auge reicht.

Nach einem Tipp der Pensionswirtin entscheiden wir uns sehr spontan für ein anderes Ziel am Montag. Die Jöchlspitze kann in eine schöne Runde eingebaut werden, die an unserem Stützpunkt in Elbigenalp endet. Damit bietet sich die Tour für uns natürlich absolut an. Am Ende müssen wir dann allerdings die Autos wieder vom Startpunkt holen. So fahren wir morgens zur Talstation des Skigebiets Jöchlspitze und steigen anfangs durch das Skigebiet auf. Die andere Hälfte auf dem Weg zur Jöchlspitze führt durch freies Skigelände. Am Gipfel haben wir einen fantastischen Ausblick zu Mädelegabel sowie unserem gestrigen Ziel Steinschartenkopf und vielen weiteren Bergen. Im weiteren Verlauf steigen wir in das Rothornjoch ab und traversieren das Rothorn, um dann sehr steil in das Bernhardstal abzufahren. Am Ausgang des Bernhardstal wartet auf uns zum Abschluss wohlverdient Kaffee und Kuchen in der Gibler Alm.

Abschließend statten wir am Dienstag dem Schafkar in Gramais einen Besuch ab, einem sogenannten Klassiker. Und wir sind wahrlich nicht die Ersten. Während wir in den vergangenen Tagen kaum andere Skitourengeher gesehen haben, ist hier deutlich mehr los. Das schön kupierte Gelände bietet aber auch erstklassiges Skigelände, und durch die nordseitige Exposition hält sich der Schnee hier auch trotz der warmen Temperaturen gut. Am Ende des Schafskars wartet dann sogar ein Nebengipfel, der sonnig und windstill eine hervorragende Aussicht auf das Lechtal und die umgebenden Berge bietet. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast machen wir uns an die Abfahrt und finden noch den ein oder anderen weniger zerfahrenen Hang. So schnell vergehen 4 schöne Skitourentage im Lechtal. Und es gibt dort zum Glück noch genug weitere lohnende Möglichkeiten für zukünftige Besuche!